Seite 1 von 1

Selbstkostenpreis

Verfasst: 6. Feb 2022, 17:45
von 09er
Hallo
Sagt mal wie genau berechnet ihr die selbstkosten eurer Produkte?
Also was kostet mich ein qm Bretter oder ein lfm Balken in der Herstellung?
Ich bin mal wie folgt vorgegangen und würde gerne mal eine zweite/dritte meinung dazu lesen.
Ausgangspunkt ist meine mobile Lt15 die ich mit meinen Gas Stapler bestücke und die Späne mit einer 500watt Absauganlage betreibe. Ich schneide hauptsächlich alte trockene Fichten (um die 20%restfeuchte) mit 25cm bis 30cm Durchmesser.
Ich schneide in 6h ca.
40 lfm 16/16 Balken
70 lfm 16/8 Balken
30qm Bretter

-Holzstamm
-Sprit verbrauch ca.3L/h
-Sägeband
-Spühlmittel
-Absaugung
-Gas für den Stapler

Das größte Fragezeichen das sich mir stellt ist das Sägeband, denn wieviel kann man damit schneiden bevor es kaputt ist. Bzw berechne ich es mit dem Neuwert (ca.25 euro) oder mit 6,50 euro für schleifen. Und in welcher zeit bzw. mit welcher Schnittmenge.

Was denkt ihr? Und hab ich was vergessen? Wohl gemerkt selbstkosten Preise sind mein ziel daher ohne Lohnkosten.

Re: Selbstkostenpreis

Verfasst: 6. Feb 2022, 22:50
von Vogtländer
Du möchtest nur zu Selbstkostenpreis sägen? Echt jetzt?
Mir macht die Sägerei auch sehr viel Spaß und es ist mehr Hobby wie Arbeit, aber ohne Lohnkosten bzw Gewinn wäre das nicht sinnvoll.
Der Preis für Balken und Bretter war noch vor 15 Jahren, im Gegensatz zum Nutzholz, sehr niedrig. Jetzt liegt doch die Wertschöpfung für uns viel höher. Ich mache sehr viel Lohnschnitt und wenig Holzverkauf. Wenn aber doch mal jemand bei mir Bretter und Balken kaufen möchte, dann schicke ich ihn erst noch in den Baumarkt und zum Holzgroßhandel. Dort soll er sich ein Angebot für sein Bauvorhaben einholen. Jetzt hat er schon mal eine grobe Vorstellung, was das zur Zeit kostet. Manche haben da Tränen in den Augen und das sind bestimmt keine Freudentränen. Dann kommt mein berühmter Satz. " Und das alles kostet bei mir genau die Hälfte ". Die großen Augen und der offene Mund, nicht zu bezahlen.
Für einen guten Freund oder Bekannten mache ich natürlich auch Freudschaftspreise. Das ist dann zum Selbstkostenpreis durchaus möglich.
Hier mal ein Baumarktpreis vom Herbst 2021. Bitte selbst rechnen.
IMG-20220206-WA0005.jpg

Re: Selbstkostenpreis

Verfasst: 6. Feb 2022, 23:12
von Holzwurm
Hallo 09er,
erst musst Du schauen, was nehmen die Lokalen Holzhändler, damit Du keinen verärgerst.
Ich selbst mache hauptsächlich Lohnschnitt, wo ich 60€/Stunde netto nehme und zusätzlich für jeden meiner Helfer 20€.
Damit ist so ziemlich alles abgedeckt mit etwas Gewinn, Fremdkörper Berührung kostet 30€ extra.
Bei Dir kämme noch der Holzankauf dazu.
Ich hatte im letzten Jahr einen Kunden, der wollte für Berliner Verbau, Kanthölzer 10x10cm länge 2m.
Wir haben eine Partie mit rund 5fm Stammholz mit rund 30cm Durchmesser gesägt.
Das haben wir nur einmal gemacht, da es für den Kunden, trotz der hohen Holzpreise, günstiger war im Groß Sägewerk zu kaufen als bei mir.
Wir können mit unseren Sägen, nicht zu dem Preis produzieren, wie die Sägewerke mit Ihren Produktionslinien.
Du kannst so etwas mit WM machen, siehe SLP1+2.
Du verdienst am meisten bei Lohnschnitt oder mit sonder Hölzer, wie Obstholz oder ähnlichem.
Was von Sägewerke nicht genommen wird, da zu geringe Menge oder Einzelstücke.
Schöne Nußbaumbohlen Länge ca. 3m Breite über 50cm und 6-10cm Stärke, kann je nach Farbspiel bis 3500+4000€/m³ bringen.

Noch zu deinem letzten Satz, der eigene Lohn gehört immer dazu, den Du bringst ja deine Arbeitskraft und Wissen mit ein.
Du führst den Cent Artikel Spühlmittel mit auf, vergiest aber dich selbst mit auf zu listen.
Ich selbst, müsste meinen Stundensatz, an und für sich, wegen den gestiegenen Preise anheben.

Gruß Schwab

Re: Selbstkostenpreis

Verfasst: 7. Feb 2022, 08:41
von 09er
Ihr habt mich wohl etwas falsch verstanden. Ich scheide ausschließlich für mich und für meine Projekte nicht um was zu verkaufen. Daher interessiert mich nur der selbstkostenpreis für meine Kalkulation.

Re: Selbstkostenpreis

Verfasst: 7. Feb 2022, 10:08
von Holzwurm
Hallo,
dann hast Du dich missverständlich Ausgedrückt.
Für dich selbst, wenn Du für die Stämme nicht viel bezahlen musst und du für dich viel baust, rechnet sich das immer.
Da musst Du doch nur die Preise aus dem Handel mit deinen Kosten gegenrechnen, da wirst Du immer Plus machen.
Du musst aber in deiner Kalkulation, deine Arbeitskraft/Stundenlohn mit einrechnen, da die beim Handel auch mit drinn ist.

Gruß Schwab

Re: Selbstkostenpreis

Verfasst: 7. Feb 2022, 11:34
von StefanL
Holzwurm hat geschrieben: 6. Feb 2022, 23:12
Ich hatte im letzten Jahr einen Kunden, der wollte für Berliner Verbau, Kanthölzer 10x10cm länge 2m.
Wir haben eine Partie mit rund 5fm Stammholz mit rund 30cm Durchmesser gesägt.
Das haben wir nur einmal gemacht, da es für den Kunden, trotz der hohen Holzpreise, günstiger war im Groß Sägewerk zu kaufen als bei mir.
Wir können mit unseren Sägen, nicht zu dem Preis produzieren, wie die Sägewerke mit Ihren Produktionslinien.

Servus Holzwurm!

Hast du die Kanthölzer aus deinem eigenen Holz gesägt?
Wenn ja müsste es doch möglich sein einen Preis zu erzielen, dass es für beide Seiten passt?
Es müsste doch immer ein Gewinn drinnen sein wenn man sein eigenes Holz veredelt.

Re: Selbstkostenpreis

Verfasst: 7. Feb 2022, 15:49
von Holzwurm
Hallo,
das Holz wurde zugekauft+Sägelohn+Kundenzeit für das Abholen+ zwischen Lagern+ auf die Baustelle bringen.
Da war es günstiger, die Kannthölzer Termingerecht an die Baustelle liefern zu lassen.
Ich bin keiner, der den fm für 30€ sägt, ich säge auf Zeit und da kostet die Stunde 60€ netto.

Gruß Schwab