Wood Mizer Trockenkammer

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Wie am besten sägen und was ist dabei zu beachten!
Andy
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Andy »

Ich hab mir ne Trockenkammer selber gebaut. Ich habe mir das Trocknungsaggregat von Logosol zugelegt den Sauno V5 und mir ne Trockenkammer von 6,40m Länge, 1,50m Breite und 1,50m Höhe aus Hartschaumplatten von Jackodur gebaut.

Bevor ich das Holz in die Trockenkammer bringe, lasse ich das Holz durch den Wind draußen vortrocknen, hat den Vorteil, dass eben die Trockenzeit in der Kammer enorm verkürzt wird.

Das Holz wird dann in die Trockenkammer gelegt, kurz befeuchtet, so das der Saunaeffekt in der Kammer eintritt und sich die Poren öffnen können. Dann wird das Holz 5 - 6 Tage geschlossen beheizt und dann werden die Tellerventile an den Stirnseiten geöffnet und nach 3 Tagen ist das Holz runter getrocknet auf 14% Feuchtigkeit.

Das System ist ideal. Ich plane jetzt eine neue Trockenkammer, welche ich im Ständerverfahren bauen will, verkleidet mit OSB Platten und gedämmt mit Dämmwolle, innen wird der Raum komplett mit Aludampfsperre ausgelegt, so das die Feuchtigkeit nicht in das Gestell der Kammer übertreten kann.

Beheizt wird die Kammer mit einem kleinen Pufferspeicher, welcher an einer Solaranlage mit Akkus gekoppelt ist. Sprich Fußbodenheizung in der Kammer.

Mit der Fußbodenheizung, dass funktioniert hervorragend. Ein Bekannter hat eine Kammer von Lauber. Um die Stromkosten zu senken, hat dieser ne Fußbodenheizung in die Kammer gebaut. Nur der Lüfter von der Lauber sorgt innen für Zirkulation. Er hat zwei große Pufferspeicher mit insgesamt 4000 Liter angeschlossen und ein 30 KW Holzvergaser.

Ich will das etwas anders machen, ich will ein 100 Liter Puffer verwenden, welcher mittels 1,5 KW Patrone beheizt wird. Wenn der Puffer seine Temperatur von 90 Grad erreicht hat, verbraucht man ungefähr 200 w in der Stunde, um die Temperatur konstant zu halten. Bedeutet, dass ich dies über meine Solaranlage, bzw. über die Solarbatterien laufen lassen kann.

Das Trocknungsaggregat von Logosol wird dennoch verbaut, soll als Sicherheit dienen, da bei Ausfall des Puffers, dass Aggregat über Temperaturfühler sofort anspringt. Zudem will ich den Lüfter des Aggregats nutzen.

Ich habe auch vor, um die Lufttrocknung schneller zu tätigen, habe ich in Planung eine Solartrocknungskammer, wie es in den USA Gang und Gebe ist, wird auch von Wood Mizer in den USA angeboten.

Dieses Jahr komme ich endlich wieder zum Holzschneiden, ich hatte mir letztes Jahr ne Wood Mizer LT 15 gekauft, nachdem ich die Holzmannblockbandsäge wieder verkauft habe. Wood Mizer ist eben der Mercedes unter den Sägen. Dieses Jahr will ich Stück für Stück meine Holztrocknung ausbauen. Nur solange werde ich meine alte Kammer nutzen, nebenbei muss ich ja Abbund auch noch machen.
Degenfelder
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Degenfelder »

Wir nutzen die Woodmizer-Trocknung in einem 20" Container.
Die Ergebnisse waren bisher alle top. So richtig vorhersehbar ist der Trocknungsverlauf , auch nach etlichen Ladungen, aber noch nicht.

Wir lassen das Holz an der Luft, bis es unter 30% ist. In der Kammer bleibt es anschließend, bis ca. 8-10% erreicht sind.
Das kann bei Eiche 55mm gut und gerne 6-8 Wochen dauern!

Ich denke hier ist noch Reserve und man könnte die Kammer etwas schärfer einstellen, taste mich aber nur langsam nach oben. die Kontrolle über den Trocknungsprozess ist bei dem WM-system sehr einfach gehalten. Es gibt zwei Temperatursonden für das Klima in der Kammer, das wars dann auch schon.
Es funktioniert, aber restlos glücklich bin ich noch nicht.

Weitere Erfahrungsberichte wären daher sehr interessant.
Gruß Flo
Waldbau
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Waldbau »

@Flo,

beheizt Du die Kammer mit Strom oder Warmwasser? Die Kosten würden mich interessieren.
Gruss Patrick
Stefan951
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Stefan951 »

@Flo
Auch mich würden die Kosten pro trocknung bzw die Verbrauchten KWh interessieten.
Und vor allem auch wie viel man denn pro Trocknungsvorgang sinnvoll unterbringt um den Raum sowie auch den Prozess vollständig auszunutzen.
Läuft deine Anlage komplett über Strom? Oder hast du zusatzheizer über eine zentralheizung?

Uns (meinen Bruder und mich) interessiert das ganze auch, jedoch müsste es komplett eigenständig betrieben werden. Maximal von der Solareinspeisung auf dem Dach des Hauses könnte man an sonnigen Tagen wie heute noch den Überschuss hinzunehmen. Die Frage ist ob sich das mit Strom allein als Energiequelle überhaupt lohnt bzw was ein Trockenvorgang bei x Raum oder Festmetern dann an Geld verschlingt.
MfG
Stefan
Degenfelder
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Degenfelder »

Die Anlage läuft derzeit ausschließlich mit Strom!
Das ist wahrscheinlich die teuerste Art eine Trockenkammer zu betreiben. Platz bedingt leider nicht anders zu lösen, zumindest nicht wirtschaftlich...

Im nächsten Jahr soll die Umstellung und der Anschluss an die Hackschnitzelheizung erfolgen.
Wie genau das dann gelöst wird, ist noch offen.

Ich lade 1,2m breit, 1,7m hoch und 5,1m lang.
Das ergibt rechnerisch 10,4 m³
Je nach dem ob man nun Bretter oder Bohlen trockenen möchte, variiert natürlich die tatsächliche Holzmenge.

Ein sechswöchiger Trockengang (Eiche 55mm ca. 10%) verursacht Kosten von ca 420-450€.
Ist nicht ohne, aber die Wertschöpfung ist zweifelsfrei vorhanden.

Wir sind wie gesagt selber noch am erproben und dazu lernen, andere Nutzer und deren Erfahrungen wären auch für uns sehr hilfreich
Gruß Flo
Waldbau
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Waldbau »

Mir sagte mal ein Vertreter der Fa. Lauber das es sich lohnen würde mit Strom zu trocknen, wenn man einen Nachtstromtarif hat. Nachts heizen mit verbilligtem Strom, tagsüber rekonditionieren.
Gruss Patrick
Brettgeflüster
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Brettgeflüster »

Ich möchte das Thema gerne noch einmal aufgreifen.
Ich suche eine kleine Trockenkammer z.B. Längsstromtrockner von Lauber oder etwas ähnliches. Wer etwas zu verkaufen hat oder etwas weiß bitte mit PN melden.
Ich möchte ersteinmal nur eine kleine Kammer zum ausprobieren und testen. Mein derzeitiges Schnittholzaufkomen das getrocknet werden soll ist zur Zeit auch nicht so groß das sich eine größere Kammer (Kontaineranlage o.ä.) lohnen würde. Außerdem sind es schon immer etwas spezielle Sortimente die ich schneide und verkaufe. Gerade hierfür habe ich immer wieder die Nachfrage und auch den eigenen Bedarf nach verarbeitungsfertigem Holz für Tische usw. aber das sind immer nur einzelne Bohlen maximal ein Stammabschnitt / Block.
Wenn man Holz zum Tischlern trocknet muß man sich ja auch die Frage stellen: Was mache ich hinterher mit der getrockneten Ware? Die muß ja auch wieder in einem trockenen Raum gelagert werden. Was nützt es mir das Holz mit Aufwand auf 8% zu trocknen wenn es in der offenen Halle wieder eine Ausgleichsfeuchte von 18% annimmt. Da habe ich auch nicht die Möglichkeit 10m³ aus einem Kontainer entsprechend zu lagern. Wie macht ihr das?
Grundsätzlich wären bei größerem Bedarf zwei kleine Kammern für mich sinvoller als eine Größere, weil es flexibler ist.
Ein Anschluss der Kammer an unsere Hackschnitzelheizung wäre kein Problem. Ziel ist es dann den wesentlichen Wärmebedarf drüber zu decken. Eine Nachrüstung eines Wärmetauschers sollte ja immer irgendwie möglich sein.
Über Denkanstöße, Diskussion und natürlich Angebote wäre ich dankbar.
Holzwurm
Beiträge: 390
Registriert: 22. Okt 2017, 18:50
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Re: Wood Mizer Trockenkammer

Beitrag von Holzwurm »

Hallo,
habe erste vor Weihnachten, zum Spass nach Trockenkammern im Netz bei Googel gesucht und ziehmlich viel,
in unterschiedlichen Größen und Ausführungen gefunden. Je nach geschmack, Technik, Platz und Geldbeutel.

Gruß Schwab
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